Gemeinwohlökonomie bei plattsalat west

 

In letzter Zeit ist die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) wieder etwas präsenter, nachdem sie einige Jahre nicht mehr so stark in der Öffentlichkeit vorzukommen schien.

Für uns als plattsalat war die GWÖ von Anfang an eine Offenbarung – unsere Vorstellungen von Wirtschaften in Form und Matrix gegossen. Für uns waren zwei Dinge wichtig: Erfolg von Unternehmen nicht nur nach Gewinn zu bewerten, sondern danach, was sie für die Gesellschaft und das Gemeinwohl für einen Nutzen (oder Schaden) bringen und dann die große Idee, dass diese Bewertung auch in Auftragsausschreibungen und bei der Besteuerung herangezogen werden kann – so dass Unternehmen, die viel fürs Gemeinwohl tun, nicht weiterhin so stark benachteiligt werden wie es aktuell der Fall ist, sondern dass dieses Engagement in ihre Bewertung und Besteuerung mit einfliesst.

Um diese Idee auch in Stuttgart voranzubringen, haben wir haben darum recht früh eine GWÖ Zertifizierung gemacht, gemeinsam mit 5 anderen Unternehmen aus der Region. Das war einerseits sehr lehrreich und andererseits auch sehr erfreulich, weil wir eine sehr hohe Punktzahl (806 von 1000) erreicht haben – eben weil fast alle unserer Vorstellungen von anderem Wirtschaften in der GWÖ sehr ähnlich abgebildet sind & weil wir in vielen Bereichen recht konsequent handeln, auch wenn es oft deutlich teurer ist. Und natürlich geht das nur, weil unsere Mitglieder das auch so wollen und mittragen.

Interessant ist, dass unser schwächster Bereich die Lieferant:innen sind, bzw. dass wir leider zu wenig wissen über die Handelspraktiken der meisten unserer Lieferant:innen. Klar, alle sind bio, aber wie arbeiten sie genau, wie sieht es bei ihnen aus bezüglich all der Aspekte, die in der GWÖ-Matrix untersucht werden? Wir wissen es leider nur von den ganz wenigen, die auch GWÖ-zertifiziert sind. Wenn alle GWÖ-zertifiziert wären, hätten wir eine ganz andere Grundlage für unsere Entscheidungen, bei wem wir einkaufen wollen und bei wem lieber nicht.

Wer unsere Bewertungsmatrix im Detail studieren möchte, kann sie hier herunterladen: Bewertungsmatrix Plattsalat West.

Wer unseren gesamten Gemeinwohlökonomiebericht lesen möchte, kann diesen hier finden: Gemeinwohlbericht Plattsalat West.

Wer sich für GWÖ allgemeiner interessiert, sollte hier schauen: Webseite der GWÖ.

Studie zu Sozialstandards, Handelsbeziehungsstandards & Regionalität im fairen Handel & im Biohandel

Fairness in der Handelskette ist schon seit der Gründung von Plattsalat ein wichtiges Thema. Weiterlesen

Neuer Film über die Vernichtung von Lebensmitteln im Handel

Frisch auf den Müll – die globale Lebensmittelverschwendung, so heißt ein neuer Film über die Vernichtung von Lebensmitteln auf den verschiedenen Stufen der Produktions- und Handelskette, einschließlich dem Verbraucher selbst.

Bei Plattsalat versuchen wir unseren kleinen Teil gegen diesen Wahnsinn zu tun: wir werfen nichts weg, was nicht verschimmelt oder verdorben ist: alles, was in anderen Läden weggeworfen wird, vergeben wir zum halben Preis oder wir verschenken es.

Mehr zu diesem Film auf der Website des Films.

Auch im Film „We feed the world“ war das Thema am Beispiel der gigantischen Brotmengen, die für das funktionieren des aktuellen Handelssystems vernichtet werden. Hier die Website von Feed the world.

Verunreinigung mit verbotenen Gentechpflanzen bald erlaubt

Wovor Gentechnikkritiker schon lange gewarnt haben, wird nun in EU-Recht gegossen:

In der EU verbotene Gentechnikpflanzen dürfen zukünftig als „Verunreinigung“ in Futtermitteln vorhanden sein – mit bis zu 0,1 Prozent.*

Falls sich 0,1 Prozent für Euch wenig anhören, es handelt sich um 0,1% von 51.000.000 Tonnen, die wir an Futtermitteln importieren, also um eine Menge von 51.000 Tonnen, die zukünftig an nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln in die EU-Länder eingeführt und verfüttert werden dürfen.

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SOFa startet heute – mit Plattsalat

SOFa-LogoHeute startet das SOFa2010. SOFa ist die Abkürzung für Stuttgart Open Fair – das Festival der zivilgesellschaftlichen Gruppen Stuttgarts, das seit einigen Jahren immer parallel zum Weltsozialforum stattfindet. Das WSF ist die Gegenveranstaltung weltweiter zivilgesellschaftlicher Gruppen zum Davos meeting der „Weltwirtschaftselite“.

Ihr findet alles zum SOFa auf der SOFa-Webseite: Abendprogramm, Hauptevent auf dem Schloßplatz am Samstag, das gesamte Workshopprogramm im forum3 und noch mehr.

Plattsalat ist mit einem Informations- und Suppenstand dabei: es wird sehr leckere arabische Linsensuppe geben und Kaffee. Außerdem sind wir bei dem letzten Workshop der Gemeingüter-Serie dabei. Den Einstieg dazu macht ein wahrscheinlich auch sehr spannender Input zum Thema Gemeingüter und Open Source.

Neben knapp 100 weiterer Gruppen wird auch copino vertreten sein und das Konzept des bio-regio-fairen Handels und Sozialstandards für die gesamte Handelskette vorstellen.

Kommt vorbei!