Wintergemüse – was ist das eigentlich?

Als Wintergemüse werden die Sorten bezeichnet, die man bis in den ersten Frost hinein ernten kann und sich vor allem über den Winter hinweg lagern lassen. Seine Saison hat das Wintergemüse regelmäßig von Oktober bis März. 

Einige Gemüsesorten wie zum Beispiel der Grünkohl profitieren sogar von dem im Winter einsetzenden Frost. Durch sehr niedrige Temperaturen werden die Stoffwechselvorgänge in der Pflanze verlangsamt. Es wird weniger Energie in Form von Zucker verbraucht und gleichzeitig Zucker in der Pflanze durch die Photosynthese gebildet. Dies macht Grünkohl schmackhafter. Vor allem für Menschen, die Wert auf eine regionale Ernährung legen, ist es wichtig, die typischen Wintergemüsesorten zu kennen. Daraus lassen sich dann leckere Eintöpfe, Schmorgerichte aber auch Sauerkraut aus Weißkohl zubereiten.

Was zählt alles zum Wintergemüse?

Darunter fallen die meisten Kohlsorten (Grünkohl, Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl und Kohlrabi) und Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken und Petersilienwurzeln, Sellerieknollen, Steckrüben und Rote Bete. Nicht zu vergessen Lauch und Topinambur. Bei den Salaten greifen wir im Winter am besten zu Chicorée, Feldsalat und Radicchio und Postelein (Gewöhnliches Tellerkraut).

Was sind die Vorteile von heimischem Wintergemüse?

  • Wintergemüse sind saisonal und regional
  • Wintergemüse sind gut für die Umwelt: Denn es braucht keine Anzucht unter Glas in beheizten Treibhäusern, keine Folientunnel und keine langen Transporte, die viel Energie in Form von CO2 benötigen.
  • Wintergemüse schmecken gut: Dürfen Pastinake, Grünkohl und Co. unter freiem Himmel voll ausreifen, sind sie intensiv im Geschmack und können mehr Nährstoffe anreichern. Direkt nach der Ernte landen sie frisch und knackig auf dem Markt. Ganz anders verhält es sich bei importierter Ware: Die Früchte sind noch unreif bei der Ernte, damit sie den langen Weg zu uns überstehen. Geschmack entsteht gar nicht erst. Und leider gehen auch viele Vitamine und Vitalstoffe beim Transport verloren.
  • Wintergemüse stecken voller Vitalstoffe, Vitamine, sekundären Pflanzenstoffe und Mineralstoffe: Diese unterstützen das Immunsystem im Winter. Denn saisonale und heimische Gemüse haben einen besonders hohen Nährstoffgehalt – da sie ganz ausreifen dürfen. Beispielsweise stecken in Kohlsorten Vitamin A, B und C, Kalzium, Eisen, Magnesium und sogar Folsäure. Letztere ist wichtig für den Aufbau von roten Blutkörperchen und somit für die Neubildung von Zellen. Außerdem ist Kohlgemüse ballaststoffreich, dabei aber kalorienarm.

Vortrag – Die Gesundheit des Menschen beginnt im Boden

Was hat das Bodenleben eigentlich mit der Gesundheit des Menschen zu tun? Und wie sollte die Landwirtschaft aussehen, wenn wir potentielle Zusammenhänge erkennen? Ein Vortrag von Stefan Schwarzer

Über den Referenten: Stefan Schwarzer ist Physischer Geograph und Permakultur-Designer im Ökodorf Schloss Tempelhof. Er hat lange für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gearbeitet und ist Organisator von Symposien, Tagungen und Webinarreihen zu Themen der aufbauenden Landwirtschaft und zu »Klima-Landschaften«. Gemeinsam mit Ute Scheub veröffentlichte er 2017 das Buch »Humusrevolution« und in 2023 das Buch »Aufbäumen gegen die Dürre«.